
Die Zeitung ins Digitale zu bringen und die Zeitung digitaler machen – das ist mein Arbeitsschwerpunkt bei der Frankfurter Rundschau, wo ich Stellvertretender Chefredakteur bin.
Die digitale Form der Zeitung bringt die Frankfurter Rundschau als bekanntes E-Paper – und darüberhinaus als Tablet-Anwendung. Die iPad-App „FRplus“ präsentiert täglich die besten Texte in einem großzügigen Magazinlayout für den Lesegenuss in der Couch. Das Konzept habe ich maßgeblich mitentwickelt. Die Frankfurter Rundschau gehörte zu den ersten Tageszeitungen, die, kurz nachdem das iPad nach Deutschland kam, die Zeitung als Multimedia-App auflegte. Für die Umsetzung bekam sie einen European Newspaper Award. Unter meiner Leitung konnte die FR die zugehörigen redaktionellen Workflows und Produktionstechniken so verbessern, dass die App zum tragenden Teil des Digitalabonnements und profitabel werden konnte.
Künftig wird es darum gehen, im Zeitalter von Facebook-Feeds Textformen zu finden, die die Bedeutung von gedruckten Tageszeitungen als Lieferant von relevanten Nachrichten unterstreichen – und die zugleich im Digitalen funktionieren.
Eine kleine inhaltliche Vorliebe habe ich für Bahn-Geschichten.
Ein kleiner Rückblick noch. Ende der Nuller Jahre und damit vergleichsweise früh habe ich für die Frankfurter Rundschau Modelle des integrierten Arbeitens von Print und Online geschaffen. Onlinemacher in den Ressorts, kurz liebevoll Omir genannt, schlugen die Brücke zwischen den Welten. Sie brachten etwas von der nachfrage-orientierten Themenauswahl des Digitalen in die Zeitung – und die Fachkenntnisse und Gründlichkeit der Zeitung ins Digitale.
Eine meiner ersten Aufgaben war eine wöchentliche Themenseite in der Zeitung, beginnend im Jahr 2000. „Netzwerk“ gehörte zu einem mehrseitigen Wissensteil und thematisierte die gesellschaftlichen Auswirkungen von Internet und Digitalisierung.
Am Journalistischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz unterstütze ich als Lehrbeauftragter die Ausbildung des Nachwuchses. Natürlich geht es auch hier ums Digitale. Konkret arbeite ich mit Studierenden des Master-Studiengangs Journalismus in der Online-Lehrredaktion.
Vorherige Stationen: redaktionelle Leitung der „DuMont Digitale Redaktion“ für die Titel Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau, Projektleiter Webseiten-Relaunch der Berliner Zeitung, Ressortleiter der FR-Multimedia- und iPad-Redaktion. Verschiedene Printressorts und Volontariat, ebenfalls in der Frankfurter Rundschau. Der Anfang: freie Mitarbeit in der Regionalredaktion des Mannheimer Morgen.
Seminare, Vor- und Beiträge
– Autor des Kapitels „Themen und Ressorts in den Medien: Medien – Tageszeitungen“ in: Claudia Mast (Hg.): ABC des Journalismus. Ein Handbuch (Praktischer Journalismus, Band 1), 10., völlig neue Auflage, 2/2004, 750 Seiten, 29,90 Euro, ISBN: 3-89669-419-7.
– „Interaktiv, multimedial, magazinartig – Zeitung gestaltet für das iPad“ – Konferenz „Content meets Technology“ (PDF), veranstaltet von der Akademie des Deutschen Buchhandels und der Fachzeitschrift Macwelt, mit Vertretern von Verlags- und Medienunternehmen sowie Entwicklern in München (siehe auch Horizont).
– Präsentation und Diskussion auf der Konferenz des Bundesverbands der Deutschen Zeitungsverleger und des Zeitungs-Verlag Service zum Thema „Zeitungen machen mobil“.
– Weiteres: „Das Beste aus der Zeitung – das Erfolgsbeispiel einer der derzeit ambitioniertesten iPad-Apps in Deutschland“ Mobile Summit in Wiesbaden); journalistisches Schreiben (Universität Marburg; Recherchieren im Internet (Seminarleitung Journalistenzentrum Haus Busch, Hagen; Akzeptanz von Pressemitteilungen bei der Programmpresse (Vortrag Zentrale Fortbildung für ProgrammmitarbeiterInnen von ARD und ZDF, jetzt ARD-ZDF-Medienakademie).
Privates
– Geboren 1968 und aufgewachsen im südhessischen Lampertheim. Von 1991 bis 2005 wohnhaft (tolles Wort!) in Marburg, Frankfurt am Main und Offenbach, nach einem Schlenker über Berlin jetzt wieder in Lampertheim. Verheiratet, zwei Kinder.
– Studium: Politikwissenschaft an den Universitäten Mannheim und Marburg; Nebenfächer Volkswirtschaftslehre, Jura und Geschichte. Thema der Diplomarbeit: Wettbewerb als Mittel der Hochschulreform der neunziger Jahre. Abschluss im Mai 1999: Diplom-Politologe.
– Internet: Jüngstes Webprojekt seit Ende 2012: Neuschloss.net – eine Web- und Facebookseite für einen kleinen 1200-Einwohner-Stadtteil. Erstes Webprojekt Frühjahr 1994: Aufbau eines bundesweiten Informations-Netzwerks für studentische Selbstverwaltungen und hochschulpolitisch Aktive. Dazwischen viele andere.
– Ehrenamt: Anwohnervertretung in Bürgerkammer und Ortsbeirat, Altlastenverein und Projektbeirat; Förderverein Help für Kinder, Jugend und Senioren; schulische Elternvertretung.
Kontakt
E-Mail: info (at) michael-bayer .de